„Neuartige Schweißanlagentechnik zur einfachen und prozesssicheren Kontaktierung von Hochfrequenzlitzen im Elektromaschinenbau“
Hochfrequenzlitzen und lackisolierte Drähte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie spielen mittlerweile in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens eine entscheidende Rolle. Dies beginnt bei Anwendungen im Haushalt, wie z.B. Induktionskochfeldern, und setzt sich über klassische Anwendungen in der Industrie und dem Elektromaschinenbau, wie Transformatoren und Drosseln sowie Leistungselektronikkomponenten bis hin zu Hightech-Lösungen im Gesundheitswesen fort. Auch als Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität bspw. in Elektromotoren und induktiver Ladetechnik besitzen sie entscheidende Bedeutung.
Hochfrequenzlitzen bestehen aus einer Vielzahl dünner mit Lack beschichteter Einzeldrähte. Das sichere und effiziente Kontaktieren der Drähte stellt eine fertigungstechnische Herausforderung dar. In der Anwendung wird die Höhe der Verlustleistung nicht nur durch den Litzenaufbau beeinflusst, sondern auch maßgeblich durch die Qualität der Verbindung zwischen Litze und Anschlusselement bestimmt.
In der Reibschweißverbinder-Technologie, einem neuartigen Verfahren, das für die Kontaktierung von Aluminiumlitzen mit Leitungsquerschnitten ≥ 4 mm2 bis zur Marktreife entwickelt wurde, sieht das Entwicklungsteam des Instituts für Schweißtechnik und Fügetechnik der RWTH Aachen University für die Verarbeitung von Hochfrequenzlitzen großes Potenzial.
Im Rahmen des Förderprogramms „Start-up Transfer.NRW“, das aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und durch das Land NRW finanziert wird, sollen im Vorhaben „HFconnect“ die Reibschweißverbinder-Technologie weiterentwickelt und der „Proof of Concept“ für den Einsatz bei der Kontaktierung von Hochfrequenzlitzen erbracht werden. Das bestehende serienreife Schweißanlagenkonzept wird für die neue Applikation erweitert sowie die für 2022 geplante Unternehmensgründung als Technologielieferant vorbereitet.